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100 Jahre Posaunenchor Olbernhau


26. März 2022

Seit wann gibt es eigentlich den Namen „Posaunenchor“ und wo kommt er her? 1764 erfolgte die Benennung „Posaunenchor“ in Herrnhut. Dieser Name wurde zuerst in der brüderischen Bläserarbeit verwendet. Bei ihm ist es für die evangelischen Bläserchöre bis heute geblieben, obwohl sie nicht nur mit Posaunen, sondern auch mit anderen Blechblasinstrumenten besetzt sind.
Der Olbernhauer Posaunenchor begeht in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Zurzeit musizieren 3 Frauen und 15 Männer zusammen. Außerdem gibt es 2 Ehrenmitglieder, die jahrzehntelang dem Chor die Treue hielten. Folgende Instrumente werden zur Ehre Gottes und zur Freude vieler Menschen gespielt: Trompete, Flügelhorn, Waldhorn, Tenorhorn, Bariton, Tuba und natürlich Posaune. Ein Chorleiter ist auch wichtig, der sich um das Musikalische und Organisatorische kümmert. Der Olbernhauer Chor ist dankbar, so einen Mann an seiner Seite zu haben. Interessant ist, dass er alle 4 Stimmen mit den jeweiligen Instrumenten spielen kann. Die Bläser sind viel unterwegs. Zum Beispiel wurden im Jahr 2019 ca. 48 Gottesdienste und andere Veranstaltungen musikalisch begleitet. Es gab ca. 44 Übungsstunden und 32 Beerdigungen, die geleistet wurden.
Und so fing alles an: 1922 musizierte ein Bläsersextett aus Dresden in der Olbernhauer Kirche. 2 junge Männer vom Jungmännerverein fühlten sich animiert, ohne fremde Hilfe das Blasen zu erlernen. Mit viel Mühe und Ausdauer konnte nach kurzer Zeit der 1. Choral geblasen werden. Diesen beiden Männern war es zu verdanken, dass sich die Zahl der Bläser 1927 auf 13 erhöhte. Es gab viele Einsätze, die gern gemacht wurden.
Während des Krieges ruhte die Bläserarbeit, weil viele Bläser eingezogen wurden. Einige kamen leider nicht zurück. Das Auftreten nach dem Krieg wurde von der Gemeinde freudig begrüßt. Am 28./29. August 1954 fand in Olbernhau ein Kreisposaunenfest statt. Ca. 540 Bläser waren gekommen und wurden privat untergebracht.
Zu DDR-Zeiten durfte nicht auf öffentlichen Plätzen gespielt werden, sondern nur auf privaten und kirchlichen Grundstücken. Ausnahme war das Blasen am Heiligen Abend auf dem Marktplatz unterm Weihnachtsbaum. Hierfür musste eine Genehmigung beim Rat der Stadt Olbernhau eingeholt werden, was manchmal nicht so einfach war.
Nach der Wende wurde vieles anders. Viele Bläser fuhren zu den Kirchentagen in die großen Städte, z.B. Berlin, München, Stuttgart, Dortmund, Hamburg, Leipzig usw. Es war immer ein besonderes Erlebnis, mit tausenden Bläsern in den großen Stadien gemeinsam zu musizieren.
Jetzt ist der Olbernhauer Posaunenchor 100 Jahre alt, danken wir Gott und allen, die mit dabei waren und den Chor am Leben gehalten haben. Es war bestimmt nicht immer leicht. Ein großes Dankeschön geht auch an die Herren, die vom ersten Tag an alles aufgeschrieben haben, so können wir heute auf vieles zurückblicken, was sonst bestimmt vergessen wäre.

Noch eine kleine Anmerkung: Das Kirchspiel und der Posaunenchor würden sich über neue Mitstreiter sehr freuen. Instrumente und fähige Leute, die ausbilden können, stehen bereit. Wünschen wir, dass künftige Generationen in Posaunenchören mitwirken, oder sich einfach an der Musik erfreuen.

Anlässlich dieses Jubiläums ist Folgendes geplant:
21.05.2022, 14.00 Uhr  Bläserserenade hinter der Kirche (bei schlechtem Wetter in der Kirche)
18.06.2022, 19.30 Uhr  Konzert mit dem Bläserensemble Landesgymnasium für Musik C.M. von Weber aus Dresden
02.07.2022, 19.00 Uhr  Volksliedersingen am Althammer mit dem Kirchen- und Posaunenchor
08.10.2022, 16.00 Uhr  „100 Jahre missionarische Bläsermusik“
09.10.2022, 14.00 Uhr  Gottesdienst anlässlich des Ephoralen Posaunenfestes in Olbernhau, vormittags Probe, Grußblasen und Mittagessen für die teilnehmenden Bläser
Außerdem wird eine Ausstellung zum Gottesdienst am 15. Mai in der Kirche Olbernhau eröffnet.

Posaunenchor Olbernhau